Eine Veränderung der Persönlichkeit ist bei der Parkinson-Erkrankung häufig. Das kann sehr unterschiedliche Ursachen haben. 

Zum einen sind die Neurotransmitter im Gehirn aus dem Gleichgewicht. Dopamin fehlt und löst eine große Bandbreite an komplexen Symptomen aus. Dazu gehören auch einige, die unsere Persönlichkeit beeinflussen z.B. reduzierter Antrieb, Erschöpfung (Fatigue), Depression, dementielle Entwicklung.

 

 

Zum anderen wird der Dopaminmangel mit Medikamenten kompensiert.  Die Medikamentenwirkung schwankt bei Parkinson stark. Das zeigt sich in schwankender Befindlichkeit und wechselnden Symptomen. Oftmals ist so ein Wechsel von außen nicht nachvollziehbar und selbst für die Betroffenen schwer zu fassen. 

Außerdem kann es durch die dopaminergen Medikamente zu einer Störung der Impulskontrolle kommen. Erkrankte können Süchte entwickeln (z.B. Kauf-, Sex-, Spielsucht). Diese Wesensveränderung ist besonders für Angehörige sehr belastend. 

 

Der Umgang mit einer Veränderung der Persönlichkeit bei Menschen mit Parkinson kann eine Herausforderung sein. Wenn der*die Partner*in, der Bruder, die Mutter… sich jetzt völlig anders verhält und man das Gefühl hat eine fremde Person vor sich zu haben. 

 

 

Zunächst ist es wichtig mit der Arztperson ins Gespräch zu kommen. Evtl. kann durch eine Umstellung der Medikamente eine Anpassung erzielt werden. Auch eine kognitive Verhaltenstherapie oder psychotherapeutische Unterstützung kann dem*der Erkrankten helfen damit umzugehen. 

Für Angehörige kann es hilfreich sein sich zu sagen „das ist der Parkinson, nicht die Person.“. So schafft man etwas Distanz, fühlt sich nicht persönlich getroffen und kann adäquat reagieren.

Auf diese Weise schafft man es einen wohlwollenden Blick auf die betroffene Person zu behalten und in Kontakt mit ihr zu bleiben. 

Natürlich sollten dabei nie persönliche Grenzen überschritten werden. In so einem Fall ist es ratsam sich zurückzuziehen und für sich selbst zu reflektieren wie man, trotz der Krankheit, mit der Person in gesunder Kommunikation bleiben kann. Oder ob eine Distanz notwendig ist, um das eigene Wohl zu schützen.